Ich darf Teamleiter eines großartigen Teams sein. Einmal im Jahr treffen wir uns zu einem Team-Event, um gemeinsam zu arbeiten, Prozesse zu schärfen und uns besser kennenzulernen. Gerade der letzte Punkt ist unglaublich wichtig, denn ich bin davon überzeugt, dass wir als Leiter nur dann guten Einfluss nehmen können, wenn wir unsere Mitarbeitenden gut kennen.
Eine Aufgabe, die mir persönlich auch viel Spaß bereitet, ist die Entwicklung der jeweiligen Personen im Blick zu behalten. Wo stehen meine Mitarbeitenden aktuell? Welchen Herausforderungen stehen sie gerade gegenüber? Wo darf ich sie unterstützen? Es ist und bleibt wichtig, wir müssen uns kontinuierlich weiterentwickeln. Aber das muss nicht unbedingt Schmerz und Stress bedeuten, sondern Lernen ist etwas Wunderbares!
Auch das Thema Leiterschaft ist nichts, was einfach so vom Himmel fällt. Ganz im Gegenteil, Leiterschaft kann und muss man lernen. Mir ist es ein Herzensanliegen geworden, gute und gesunde Leiterschaft in Kirchengemeinden zu fördern und eine positive Entwicklung zu sehen. Wir brauchen für die kommenden Jahre stabile, resiliente und integre Leiter und Leiterinnen, die mit Herz und Hand bei der Sache und bei Gott sind. Drei meiner Mitarbeitenden arbeiten in Teilzeit mit mir zusammen und dürfen die andere Hälfte in ihrer Gemeinde arbeiten, sind dort in Leitungspositionen und haben oder besuchen noch Bibelseminare/-schulen. Daher habe ich genau diese drei Personen mal angesprochen, wie es ihnen mit diesen Themen geht.
Es zeigt sich, dass meine Generation langsam aber sicher die Gemeinden und deren Leitungsaufgaben übernehmen, so teilt Carey Nieuwhof es in seinem Leiterschafts-Podcast in den Church Trends für 2024. Wenn wir uns nicht jetzt auf den Weg machen, dann verpassen wir eine große Chance.
Working out Loud
Ich habe die drei also gefragt, ob sie Unterstützung von mir annehmen möchten und wenn ja, in welcher Form? Es gibt ja genug Formate. Das reicht vom klassischem Coaching über dem Mentoring hin zum ungezwungenen Gesprächskreis. Eine Sache hat sich dann aber schnell herauskristallisiert, wir möchten uns auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam vorankommen.
Ein Format, das mir vor ungefähr einem Jahr begegnet ist, ist Working out Loud. Ich habe darüber einen Vortrag gehört, aber selber noch nicht daran teilgenommen. Doch das Konzept hat mich damals schon sehr interessiert. Bei WoL geht es darum, dass eine kleine Gruppe von 4 bis 5 Personen sich für 12 Wochen regelmäßig trifft und an eigenen Projekten arbeitet. Also 12 x 1 Stunde sieht man sich in einem Circle. In der Zeit dazwischen wird man mit Wochen-Guides und wechselnden Fragen, durch das eigene Projekt geleitet. Das interessante ist, dass jeder mit einem eigenen Projekt kommt. Die Projekte müssen also nichts miteinander zu tun haben. Das Konzept wurde von John Stepper (TEDx Talk) entwickelt und inzwischen auch vermarktet.
Wir werden nun zu viert einen WoL-Circel starten und uns 12 Wochen lang mit unseren Projekten (bezogen auf Leiterschaft) beschäftigen. Ich bin sehr gespannt, was in diesen 12 Wochen passieren wird, wie wir als Gruppe interagieren und welche Bereiche wir in den kommenden Wochen für uns erobern.
Foto von Hannah Busing auf Unsplash